„Doesn’t matter who you love, son“, he said. „As long as you do it well.“
Die „Cut&Run“ - Serie von Abigail Roux umfasst acht Bücher, eine Spin-Off-Serie und ein paar kleinere Kurzgeschichten. „Cut&Run“ bedeutet so viel wie „die Flinte ins Korn werfen“ oder „sich aus dem Staub machen“ und das ist definitiv ein treffender Serienname, wenn man sich die beiden Charaktere ansieht.
Abigail Roux ist eine Autorin, die sich hauptsächlich im Bereich „Gay-Romance“ aufhält und sie ist eine der wenigen Autorinnen, deren Geschichten ich in diesem Genre als authentisch empfinde. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Charakterentwicklung und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten und den Beziehungen, die sie mit anderen Charakteren besitzen. Das ist etwas, das mich persönlich sehr anspricht, obwohl diese Art des Schreibens eine große Schwachstelle besitzt: Wenn dem Leser die Charaktere unsympathisch sind, dann kann er getrost das Buch in einen Mülleimer werfen und anzünden. (Und das ist mein Problem, warum ich ihre anderen Bücher nicht mehr lesen werde - Ty und Zane können für mich nicht mehr übertroffen werden.)
Die Serie „Cut&Run“ handelt von Special Agent Ty Grady und Special Agent Zane Garrett, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zane ist Alkoholiker, an der Grenze zu pedantisch, stets kontrolliert (bis auf die Sache mit dem Alkohol) und wird von den meisten als humorlos betrachtet. Ty nimmt nichts ernst, am allerwenigsten sich selbst und seine Lieblingsbeschäftigung ist es Zane zu ärgern. Die beiden werden wider Willen als ihre Partner im FBI bestimmt und beginnen gemeinsam an einem Mordfall zu arbeiten.
Durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen und die fehlende Begeisterung über ihren Partner sind Schwierigkeiten jedoch vorprogrammiert, die durch eine "unterschwellige" sexuelle Anziehung zwischen ihnen nur noch verstärkt werden.
Diese Bücher sind keine in denen zuerst die Liebe und dann der Sex kommt, sondern genau umgekehrt. Und die Liebe kommt langsam, höchst langsam und dann sehr, sehr schmerzhaft. Beide Charaktere schleppen einen gewaltigen Packen an Problemen mit sich herum, die es für beide nicht gerade leicht machen, sich aufeinander einzulassen. Zane trägt seine Verwundungen etwas offensichtlicher mit sich herum, denn er ist Witwer, der seine Frau sehr geliebt hat, und der durch eine zweijährige Undercovermission in einem Drogenkartell alkoholabhängig geworden ist.
Bei Ty dauert es einige Zeit, bis man bemerkt, wie tief seine Verwundungen gehen und sobald man das erfahren hat, will man ihn nur mehr in die Arme nehmen und vor all seinen Erinnerungen schützen. Eigentlich dauert es bei ihm bis knapp zum dritten Buch, bis man mehr über Ty erfährt. Wenn ich jetzt auf die ersten zwei Bücher zurückblicke, dann wird mir klar, wie sehr diese nur an der Oberfläche gekratzt haben und eine langsame Basis für die immer intensivere werdende Beziehung der beiden gelegt haben.
Liebe kommt erst im zweiten und dritten Teil ins Spiel. Bis dahin ist es zu Beginn nur Sex. Dann Sex und Freundschaft. Und dann ist es eine einseitige Liebe, die mir fast das Herz gebrochen hat, während ich ihnen bei ihrem Kampf um ihre Beziehung zugesehen habe. Denn ihre Beziehung ist ein Kampf. Es ist ein ständiges, emotionales Auf und Ab, das mich so gut wie k.o. geschlagen hat.
Ich will nicht zu viel über Tys und Zanes Hintergrund erzählen, um euch nicht um euer Lesevergnügen zu bringen, denn diese Bücher sind wie Zwiebeln - man muss sich Schicht für Schicht in den Kern vorarbeiten.
Nur so viel: Ty und Zane sind echt. Sie haben Fehler, sie haben Stärken und manchmal stehen sie sich selbst auf eine Art im Weg, die mich zum Schreien gebracht hat. Sie sind egoistisch, sie reden nicht gerne über ihre Gefühle, sie sind Männer - und das ist ein Problem, das ich oft mit Büchern dieses Genre habe, dass ein Protagonist einfach sehr weiblich ist - und verdammt noch mal, was für Männer. Ich habe mit ihnen mitgefiebert, ich hab mit ihnen mitgeweint, ich habe mit ihnen mitgelacht.
Und es gibt jede Menge großartiger Nebencharaktere, die mich einfach rundum glücklich gemacht haben. Kein gutes Buch ohne gute Nebencharaktere und hier wird man mit Cowboys, Opas und Psychiatern versorgt.
Aber.
Denn es gibt immer ein Aber.
Ich kann leicht über die folgenden Fehler und Schwächen dieser Bücher hinweg sehen. Für mich haben sie durch ihre emotional-mitreißende Seite jede Da-Seins-Berechtigung, die es für ein Buch geben kann. Aber ich weiß natürlich, dass Emotionalität nicht alles ist. Charaktere sind nicht alles und so großartig Abigail Roux in dieser Hinsicht auch ist, in anderen Bereichen ist sie geradewegs miserabel.
Die Storyline ist im besten Fall lückenhaft, im schlechtesten Fall unlogisch. Ganz besonders im ersten Teil war ich teilweise sehr frustriert von dem unlogischen, hüpfenden Fall, mit dem sich Ty und Zane beschäftigt haben, der von dem im zweiten Band übertroffen wird, der wiederum von dem im dritten Band übertroffen wird. Es ist nun einmal so, dass die Fälle, an denen die beiden arbeiten, nur die Bühne für ihre emotionale Entwicklung sind und deswegen sträflich vernachlässigt wurden.
Also wenn jemandem dieser Part wichtig ist, dann sollte er wohl besser die Finger von diesen Büchern lassen.
Das nächste Problem, das mich sehr geärgert hat, war die Sprache. Ich habe die Bücher auf Englisch gelesen - auf Deutsch sind sie zwar schon teilweise auch schon erhältlich, aber ich lese lieber auf Englisch - und selbst so ist mir aufgefallen, dass die Autorin einen beschränkten Wortschatz hat. Ich weiß nicht, wie oft ich „snickered“ oder „snorted“ oder „shrugged“ in diesen Büchern gelesen habe, aber es war definitiv zu oft. Oder „rolled his eyes“ - uff.
Ganz besonders mit dem achten (und bis jetzt letzten) Teil war ich sehr unglücklich und teilweise schon ziemlich frustriert, da mich auch die Geschichte selbst nicht mehr überzeugen konnte. Ty und Zane treten dort zugunsten eines anderen Paars in den Hintergrund und werden fast zu Nebencharakteren degradiert, obwohl ich mir für den achten Teil, nach dem großartigen Ende des siebten Teils, ein absolut mitreißendes Finale erwartet hatte.
Hier hatte ich eher das Gefühl, dass es die Autorin nicht mehr gefreut hat und sie einfach ein Ende haben wollte. Das finde ich sehr schade, da vor allem Stick&Stones und Stars&Stripes zu meinen Lieblingsbüchern gehören.
Touch&Geaux würde ich am liebsten einen eigenen Review widmen, da dieses Buch von meiner Seite aus starke Kritik erwarten würde. Doch ich werde nur so viel dazu sagen: Es gibt auch Vergewaltigungen in Beziehungen. Danach mochte ich Zane nicht mehr wirklich und musste sehr an mich halten, nicht wütend an die Decke zu gehen. Dieses Buch ist auch der Grund dafür, warum ich keine weiteren Bücher von Abigail Roux lesen werde, was mich allerdings nicht daran hindern wird, die Cut&Run-Serie zu lieben. Ich habe beschlossen, diesen Teil, bzw. vor allem diesen Part zu ignorieren, da ich mir die restlichen Bücher nicht versauern will.
Dennoch kann ich euch diese Buchreihe nur wärmstens ans Herz legen, wenn ihr wie ich Charaktere liebt, die um ihre Liebe und Beziehung kämpfen und nicht so leicht aufgeben. Denn das ist es, was man hier definitiv bekommt.
Kekskrümelige Grüße
Sophia
Abigail Roux ist eine Autorin, die sich hauptsächlich im Bereich „Gay-Romance“ aufhält und sie ist eine der wenigen Autorinnen, deren Geschichten ich in diesem Genre als authentisch empfinde. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Charakterentwicklung und der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten und den Beziehungen, die sie mit anderen Charakteren besitzen. Das ist etwas, das mich persönlich sehr anspricht, obwohl diese Art des Schreibens eine große Schwachstelle besitzt: Wenn dem Leser die Charaktere unsympathisch sind, dann kann er getrost das Buch in einen Mülleimer werfen und anzünden. (Und das ist mein Problem, warum ich ihre anderen Bücher nicht mehr lesen werde - Ty und Zane können für mich nicht mehr übertroffen werden.)
Die Serie „Cut&Run“ handelt von Special Agent Ty Grady und Special Agent Zane Garrett, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zane ist Alkoholiker, an der Grenze zu pedantisch, stets kontrolliert (bis auf die Sache mit dem Alkohol) und wird von den meisten als humorlos betrachtet. Ty nimmt nichts ernst, am allerwenigsten sich selbst und seine Lieblingsbeschäftigung ist es Zane zu ärgern. Die beiden werden wider Willen als ihre Partner im FBI bestimmt und beginnen gemeinsam an einem Mordfall zu arbeiten.
Durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen und die fehlende Begeisterung über ihren Partner sind Schwierigkeiten jedoch vorprogrammiert, die durch eine "unterschwellige" sexuelle Anziehung zwischen ihnen nur noch verstärkt werden.
Diese Bücher sind keine in denen zuerst die Liebe und dann der Sex kommt, sondern genau umgekehrt. Und die Liebe kommt langsam, höchst langsam und dann sehr, sehr schmerzhaft. Beide Charaktere schleppen einen gewaltigen Packen an Problemen mit sich herum, die es für beide nicht gerade leicht machen, sich aufeinander einzulassen. Zane trägt seine Verwundungen etwas offensichtlicher mit sich herum, denn er ist Witwer, der seine Frau sehr geliebt hat, und der durch eine zweijährige Undercovermission in einem Drogenkartell alkoholabhängig geworden ist.
Bei Ty dauert es einige Zeit, bis man bemerkt, wie tief seine Verwundungen gehen und sobald man das erfahren hat, will man ihn nur mehr in die Arme nehmen und vor all seinen Erinnerungen schützen. Eigentlich dauert es bei ihm bis knapp zum dritten Buch, bis man mehr über Ty erfährt. Wenn ich jetzt auf die ersten zwei Bücher zurückblicke, dann wird mir klar, wie sehr diese nur an der Oberfläche gekratzt haben und eine langsame Basis für die immer intensivere werdende Beziehung der beiden gelegt haben.
Liebe kommt erst im zweiten und dritten Teil ins Spiel. Bis dahin ist es zu Beginn nur Sex. Dann Sex und Freundschaft. Und dann ist es eine einseitige Liebe, die mir fast das Herz gebrochen hat, während ich ihnen bei ihrem Kampf um ihre Beziehung zugesehen habe. Denn ihre Beziehung ist ein Kampf. Es ist ein ständiges, emotionales Auf und Ab, das mich so gut wie k.o. geschlagen hat.
Ich will nicht zu viel über Tys und Zanes Hintergrund erzählen, um euch nicht um euer Lesevergnügen zu bringen, denn diese Bücher sind wie Zwiebeln - man muss sich Schicht für Schicht in den Kern vorarbeiten.
Nur so viel: Ty und Zane sind echt. Sie haben Fehler, sie haben Stärken und manchmal stehen sie sich selbst auf eine Art im Weg, die mich zum Schreien gebracht hat. Sie sind egoistisch, sie reden nicht gerne über ihre Gefühle, sie sind Männer - und das ist ein Problem, das ich oft mit Büchern dieses Genre habe, dass ein Protagonist einfach sehr weiblich ist - und verdammt noch mal, was für Männer. Ich habe mit ihnen mitgefiebert, ich hab mit ihnen mitgeweint, ich habe mit ihnen mitgelacht.
Und es gibt jede Menge großartiger Nebencharaktere, die mich einfach rundum glücklich gemacht haben. Kein gutes Buch ohne gute Nebencharaktere und hier wird man mit Cowboys, Opas und Psychiatern versorgt.
Aber.
Denn es gibt immer ein Aber.
Ich kann leicht über die folgenden Fehler und Schwächen dieser Bücher hinweg sehen. Für mich haben sie durch ihre emotional-mitreißende Seite jede Da-Seins-Berechtigung, die es für ein Buch geben kann. Aber ich weiß natürlich, dass Emotionalität nicht alles ist. Charaktere sind nicht alles und so großartig Abigail Roux in dieser Hinsicht auch ist, in anderen Bereichen ist sie geradewegs miserabel.
Die Storyline ist im besten Fall lückenhaft, im schlechtesten Fall unlogisch. Ganz besonders im ersten Teil war ich teilweise sehr frustriert von dem unlogischen, hüpfenden Fall, mit dem sich Ty und Zane beschäftigt haben, der von dem im zweiten Band übertroffen wird, der wiederum von dem im dritten Band übertroffen wird. Es ist nun einmal so, dass die Fälle, an denen die beiden arbeiten, nur die Bühne für ihre emotionale Entwicklung sind und deswegen sträflich vernachlässigt wurden.
Also wenn jemandem dieser Part wichtig ist, dann sollte er wohl besser die Finger von diesen Büchern lassen.
Das nächste Problem, das mich sehr geärgert hat, war die Sprache. Ich habe die Bücher auf Englisch gelesen - auf Deutsch sind sie zwar schon teilweise auch schon erhältlich, aber ich lese lieber auf Englisch - und selbst so ist mir aufgefallen, dass die Autorin einen beschränkten Wortschatz hat. Ich weiß nicht, wie oft ich „snickered“ oder „snorted“ oder „shrugged“ in diesen Büchern gelesen habe, aber es war definitiv zu oft. Oder „rolled his eyes“ - uff.
Ganz besonders mit dem achten (und bis jetzt letzten) Teil war ich sehr unglücklich und teilweise schon ziemlich frustriert, da mich auch die Geschichte selbst nicht mehr überzeugen konnte. Ty und Zane treten dort zugunsten eines anderen Paars in den Hintergrund und werden fast zu Nebencharakteren degradiert, obwohl ich mir für den achten Teil, nach dem großartigen Ende des siebten Teils, ein absolut mitreißendes Finale erwartet hatte.
Hier hatte ich eher das Gefühl, dass es die Autorin nicht mehr gefreut hat und sie einfach ein Ende haben wollte. Das finde ich sehr schade, da vor allem Stick&Stones und Stars&Stripes zu meinen Lieblingsbüchern gehören.
Touch&Geaux würde ich am liebsten einen eigenen Review widmen, da dieses Buch von meiner Seite aus starke Kritik erwarten würde. Doch ich werde nur so viel dazu sagen: Es gibt auch Vergewaltigungen in Beziehungen. Danach mochte ich Zane nicht mehr wirklich und musste sehr an mich halten, nicht wütend an die Decke zu gehen. Dieses Buch ist auch der Grund dafür, warum ich keine weiteren Bücher von Abigail Roux lesen werde, was mich allerdings nicht daran hindern wird, die Cut&Run-Serie zu lieben. Ich habe beschlossen, diesen Teil, bzw. vor allem diesen Part zu ignorieren, da ich mir die restlichen Bücher nicht versauern will.
Dennoch kann ich euch diese Buchreihe nur wärmstens ans Herz legen, wenn ihr wie ich Charaktere liebt, die um ihre Liebe und Beziehung kämpfen und nicht so leicht aufgeben. Denn das ist es, was man hier definitiv bekommt.
Kekskrümelige Grüße
Sophia
Allgemeines: Autor: Abigail Roux Erscheinungsdaten: 01.09.2008 - 17.03.2014 Verlag: Dreamspinner Press (1-5); Riptide Publishing (7-9) weitere Bände in Planung: ein letztes Buch (obwohl Ball&Chains als letztes Buch angekündigt wurde), dessen Titel, Inhalt und Cover nicht bis zum Erscheinungstag an die Öffentlichkeit gelangen wird. (Quelle: Goodreads) Bildquelle: Goodreads | Die Bücher mit den deutschen Titeln, die bis jetzt erschienen sind:
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